Tatjana Rekke-Zimfer – 4. September 2014 – Wohngemeinschafft Kannheide
*F: Guten Tag Frau Rekke-Zimfer, ich freue mich, dass Sie, trotz engem Terminplan, die Zeit gefunden haben für ein kurzes Gespräch.
*TRZ: Ich freue mich auch aber es ist auch ungewohnt für mich.
F: Ach ja?
TRZ: Ja, normalerweise sind es ja Filmstars oder Sportler, die Rede und Antwort stehen – nicht eine Pflegewirtin … lacht …
F: Das wäre ja schon ein gutes Stichwort. Bei den Stars wissen wir ja was die machen, doch geben Sie uns einmal einen kleinen Einblick über Ihren Werdegang und in den Begriff „Pflegewirt“, bitte.
TRZ: Aber gerne … also – nach meiner Ausbildung zur examinierten Krankenschwester habe ich begonnen darüber nachzudenken, vielleicht auch schon früher, was man noch alles in diesem Berufsbild erreichen kann und habe dann ein Studium zur Pflegewirtin aufgenommen.
F: Interessant…
TRZ: Ist es auch. Das wissenschaftliche Studium zur Pflegewirtin bildet für besonders qualifizierte Pflegetätigkeiten im Gesundheits- und Sozialwesen aus… und ist vor allem anwendungsbezogen.
F: Das heißt konkret?
TRZ: Konkret ist damit unter anderem gemeint die Entwicklung von Pflegekonzepten, Beratung, Anleitung und Weiterbildung von Betroffenen und Pflegenden. Dazu kommt Evaluation, Planung und Management von Pflegeabläufen.
F: Alle diese Themen setzen Sie ja bereits als Unternehmerin erfolgreich in Ihrem Pflegedienst um…
TRZ: Ganz genau. Seit bereits 6 Jahren sind wir in Bonn ansässig.
F: Nun ist die PuR GmbH nicht gerade ein Pflegedienst wie jeder andere…
TRZ: Nein, PuR, Pflege und Rehabilitation hat sich spezialisiert auf die außerklinische Intensivversorgung im privathäuslichen Bereich.
F: hm… eine nicht gerade leichte Profession…
TRZ: (lacht…) Nein wirklich nicht. Aber auch um diese schwierigen Aufgabe zu erfüllen sind gerade die Ziele natürlich ganz entscheidend… das ist die Herausforderung.
F: … ein Ziel wird sicher sein, eine professionelle Arbeit mit entsprechend hoher Qualität abzugeben.
TRZ: Sie müssen die Arbeit ganzheitlich verstehen. Wir unterstützen Kranke und Schwerstpflegebedürftige bei der Erhaltung und soweit möglich, der Wiedererlangung ihrer Gesundheit, Beweglichkeit und damit ihres Wohlbefindens.
F: Viele sprechen über die Profession und wie steht es mit der Passion?
TRZ: Es mag abgedroschen klingen aber ich bin der Meinung – Liebe beginnt zu Hause.
F: Das ist ein großes Wort…
TRZ: Ja… und wir handeln danach – jeden Tag…
F: Neben der großen Verantwortung die Sie unternehmerisch tragen für Patienten und Mitarbeiter, entwickeln Sie auch noch eine Vision für die Zukunft…
TRZ: (lächelt bescheiden)… Vision… nun ich glaube, dass eine zukunftsträchtige Schiene in der ambulant betreuten Wohngemeinschaft liegt.
F: Möchten Sie dies weiter erläutern?
TRZ: Sehr gerne. Es handelt sich dabei um eine alternative Wohnform für Intensivpflegebedürftige…
F: … bedürftig bedingt durch Krankheit oder Unfall?
TRZ: Beides. Wissen Sie, es ist unser Beruf, auch Berufung, für diese schwerstpflegebedürftigen Menschen ein lebenswertes privates Umfeld zu schaffen.
F: Betreut mit einem individuell angepassten Pflegeangebot.
TRZ: Das ist der Punkt.
F: Ich kann mir vorstellen, dass dies auch zu einer erheblichen Entlastung der Angehörigen der Betroffenen führt.
TRZ: Das ist richtig, geht es doch vor allem um ein selbstbestimmtes Leben. Die zwei bereits voll funktionierenden Wohngemeinschaften, die die PuR GmbH leitet, wurden von einem Gremium aus Patienten, Angehörigen und Betreuern mitbegründet, damit alle wichtigen Entscheidungen besprochen und auch gemeinschaftlich getroffen werden können.
F: Das klingt ja sehr spannend. Es steht also ein weitgehend selbstbestimmtes Handeln im Vordergrund wenn ich Sie recht verstehe.
TRZ: Genau. Vor allem ermöglicht es auch, dass Bewohner und Angehörige sich im Kreise anderer Betroffener austauschen. Sich Halt geben, um im Rahmen der Möglichkeiten das Leben wieder so gut wie möglich meistern zu können.
F: Frau Rekke-Zimfer, ich danke Ihnen für Ihre kostbare Zeit und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.
TRZ: Vielen Dank auch Ihnen ( das Telefon klingelt… Frau Rekke-Zimfer steht auf, lächelt und winkt zum Abschied)… Hallo…
F: … wir bleiben im Gespräch